Tubab
Wenn man sich als Weißer in den Straßen Gambias bewegt, sei es zu Fuß oder mit dem Auto, hat man über kurz oder lang eine Traube von Kindern um sich herum.
Für sie sind wir etwas Exotisches. Ein „Tubab„, das heißt Weißer, gleicht für sie einem Geist. Für einige Kinder ist es das erste Mal, dass sie weiße Menschen sehen. Das ist dann der Name, den oftmals alle Kinder gemeinsam rufen. Es ist also nichts Ungewöhnliches, auf der Straße von einer Kindermenge umringt zu sein, die „Tubab, Tubab, Tubab“ im Chor rufen.
Wenn man mit dem Auto unterwegs ist und ein Kind die „Weißen“ entdeckt, ruft es „Tubab“ und schwupps kommen alle Kinder aus den Häusern gerannt.
Einige der Kinder rufen dann auch „Minty“ oder hängen sich an das Auto dran. Dies kann sehr gefährlich sein und man sollte dies auf keinen Fall dulden.
„Minty“ bedeutet, dass die Kinder gerne ein Bonbon hätten. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er Bonbons verteilen möchte. Empfehlenswert ist es nicht. Die Kinder werden dadurch auf die weißen Touristen und die „Minties“ konditioniert. Unsere Erfahrung zeigt, dass es für die Kinder schon toll ist, wenn man lächelt und winkt. Absolut glücklich sind sie, wenn man ihnen die Hand gibt und damit auch die Möglichkeit weiße Geisterhaut zu berühren.
Gerade in den Straßen von Bakau haben uns die Kinder jedoch einfach nur mit einem freudigen „Hello, how are you?“ begrüßt und uns dabei die Hand gegeben.