Langfristiges Engagement zeigt Wirkung

Das Krisenjahr 2022 wollen wir nicht mit negativen Nachrichten aus Gambia beenden, sondern mit einem positiven und hoffnungsvollen Bericht ins Jahr 2023 gehen. Ein Bericht, der zeigen kann, dass ein langer Atem, Geduld und Hartnäckigkeit auch in einem Land mit bestenfalls schwach funktionierenden staatliche Strukturen und ohne finanzielle oder ökonomische Ressourcen wie Gambia letztlich Früchte tragen – dass Menschen Positives für Menschen bewirken können.

Fatoumatta Dahaba eröffnet die Award-Nacht der „Women in Agribusiness Week“ und überreicht Auszeichnungen.

 

Seit über 20 Jahren engagieren sich Ulrike Fahlbusch und Volkhard Schroth, gemeinsam mit Freunden und Verwandten, und unterstützen mehrere Familien in Gambia, waren auch bereits mehrfach für längere Zeit dort. Zu diesen gehört auch die Familie Dahaba, die in Kerr Serign lebt, im Ballungsgebiet an der Atlantikküste. Unterstützt wird vor allem die Schul- und Ausbildung der sechs Kinder der Familie. So konnte inzwischen einer der Jungen eine Ausbildung als Klempner in Gambia beginnen und die älteste Tochter Fatoumatta kann an der Universität studieren. Ihr Hauptfach ist „Finances“, aber sie engagiert sich auch in der von ihr mitgegründeten NGO „Aspiration Youth Foundation“ im Bereich Social Entrepreneurship, speziell für Frauen im Agrarbereich. Fatoumatta war nicht nur eine der Trainerinnen für die Frauen im Agrargeschäft, sondern hat auch, um sich weiterzubilden, NGO-Büros in Ghana besucht und Firmen besichtigt. In diesem Zuge hat sie zudem ein Vortragsforum für Studenten der Ghana University moderiert. Dies wurde durch die finanzielle Unterstützung unserer Vereinsmitglieder möglich. Und sie war federführend beteiligt an der „Women in Agribusiness Week“ im Oktober 2022.

Fatoumatta (links) bei der Vorstellung eines neuen landwirtschaftlichen Produkts, der Yeskoko Coconut Flakes (https://www.facebook.com/crunchycoconutflakes/).

 

Wir sind stolz und glücklich über Fatoumattas Weg aus einer armen Familie zu einer gebildeten und engagierten jungen Frau, die eine wichtige Rolle für die schwache Wirtschaft ihres Landes zu übernehmen beginnt. Möglich ist dies auch, weil wir zu den Menschen, die wir unterstützen, enge Kontakte pflegen, die Hochs und Tiefs mit ihnen durchleben, die Misserfolge aushalten und Mut machen. Entwicklungshilfe ist zeitintensiv und sehr anstrengend. Aber auch beglückend.

Text: Sonja Rau, Volkhard Schroth, Alexander Gramsch

Fotos: Volkhard Schroth / Gambia Hilfe Freiburg